Was ist raffinierter Zucker und warum ist er ungesund?

Informationsbroschüre Ernährungsberater B-, C- und A Lizenz Online Ausbildung Mockup
GRATIS INFOMATERIAL Ernährungsberater C-, B- und A Lizenz Online Ausbildung

Interesse an der Ernährungsberater C-, B- und A Lizenz Online Ausbildung? Dann hol dir jetzt dein Infomaterial - kostenlos als PDF.

Jetzt anfordern
Raffinierter Zucker in Würfelform
© zaharov43; AdobeStock #609662109

Zucker – kristallin, süß, verführerisch. Ein Alltagsbegleiter, der in fast jedem Supermarktprodukt steckt. Gewonnen wird er meist aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben, zwei Pflanzen, die reich an Saccharose sind – dem Haushaltszucker, wie wir ihn kennen.

Doch Zucker ist nicht gleich Zucker. In seiner natürlichen Form ist er eingebettet in Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Aber sobald die Industrie ihn raffiniert – also reinigt, isoliert und konzentriert – ändert sich das Spiel. Aus einem ganzheitlichen Nahrungsbestandteil wird eine nackte Energiequelle – ohne Begleitstoffe, ohne Puffer. Nur pure Süße.

Der Prozess und die Merkmale von raffiniertem Zucker

Beim Raffinieren werden alle Pflanzenfasern, Mikronährstoffe und sekundären Pflanzenstoffe entfernt. Übrig bleibt ein weißes Pulver, das beinahe ausschließlich aus Saccharose besteht – oder in anderen Varianten als Glucose oder Fructose daherkommt. Diese „leeren Kalorien“ finden sich überall: in Limonade, Müsliriegeln, Brotaufstrichen, Tiefkühlpizzen und – Ironie des Schicksals – manchmal sogar in Diätprodukten.

Warum das problematisch ist? Weil unser Körper eigentlich gar nicht für diese konzentrierten Mengen gemacht ist.

Zucker & Übergewicht

Raffinierter Zucker liefert reichlich Energie, aber kein Sättigungsgefühl. Kombiniert mit seiner allgegenwärtigen Verfügbarkeit führt das oft dazu, dass wir deutlich mehr Kalorien aufnehmen, als wir eigentlich brauchen. Die Folge: Gewichtszunahme, metabolische Dysregulation – und langfristig ein erhöhtes Risiko für chronische Erkrankungen.

Doch das ist nur der Anfang.

Zucker macht Appetit auf mehr – buchstäblich

Der menschliche Körper liebt Süßes. Schon Babys reagieren positiv auf süße Geschmäcker – ein evolutionäres Erbe, das einst überlebenswichtig war. Zucker liefert schließlich schnelle Energie. In heutigen Zeiten jedoch, in denen Essen jederzeit verfügbar ist, kann diese Vorliebe schnell zur Falle werden. Zucker aktiviert unser Belohnungssystem, schüttet Dopamin aus – das gleiche Glückshormon, das auch bei Sex, Sport oder Drogenkonsum freigesetzt wird. Kein Wunder also, dass viele Menschen regelrecht süchtig nach Zucker sind.

Ein Raubbau an Mikronährstoffen

Was viele nicht wissen: Damit der Körper Zucker überhaupt verarbeiten kann, benötigt er bestimmte Vitamine und Mineralstoffe – etwa Magnesium, B-Vitamine und Chrom. In natürlichen Lebensmitteln sind diese oft enthalten. Beim raffinierten Zucker jedoch fehlen sie. Das bedeutet: Der Körper muss auf seine eigenen Vorräte zurückgreifen – und das zehrt. Wer regelmäßig viel Zucker isst, riskiert langfristig einen Mangel an genau jenen Mikronährstoffen, die er bräuchte, um mit dem Zucker klarzukommen.

Süß und sauer – auf den Zähnen

Zucker ist Treibstoff für Kariesbakterien. Diese Mikroorganismen zerlegen den Zucker zu Säuren – und die greifen den Zahnschmelz an. Wer ständig nascht, sorgt also dafür, dass der pH-Wert im Mund regelmäßig in den sauren Bereich kippt. Das Ergebnis: Löcher in den Zähnen.

Informationsbroschüre Ernährungsberater C-, B- und A-Lizenz Mockup
GRATIS INFOMATERIAL Ernährungsberater C-, B- und A-Lizenz Online Ausbildung

Interesse an einer Ernährungsberater C-, B- und A-Lizenz Online Ausbildung? Dann hol dir jetzt dein Infomaterial - kostenlos als PDF.

Jetzt anfordern

Zucker & Diabetes

Ein hoher Konsum von raffiniertem Zucker – vor allem in flüssiger Form, etwa über Softdrinks – gilt als Risikofaktor für Typ-2-Diabetes. Zum einen, weil er Übergewicht begünstigt. Zum anderen, weil er direkt auf die Insulinsensitivität wirkt. Der Körper wird gegenüber Insulin „resistenter“, die Blutzuckerregulation gerät aus dem Takt – mit langfristig ernsthaften Folgen.

Zucker im Kopf – wie süß ist zu süß?

Neurowissenschaftliche Studien zeigen: Zucker wirkt im Gehirn ähnlich wie Suchtmittel. Das Belohnungssystem wird aktiviert, Dopamin flutet das neuronale Netzwerk – und unser Gehirn will mehr davon. Je häufiger wir süß essen, desto mehr gewöhnt sich das Gehirn an diesen Reiz. Und irgendwann braucht es ihn, um sich „normal“ zu fühlen.

Verborgener Zucker – der Wolf im Schafspelz

Zucker lauert überall. Nicht nur in Schokolade, Gummibärchen oder Cola – sondern auch dort, wo du ihn nicht vermuten würdest. In deinem Brot. In der Salatsoße. Im „herzhaften“ Tomatenketchup. In der „Fitness“-Müsli-Riegel-Verpackung mit dem grünen Blatt vorne drauf.

Willkommen in der Welt des versteckten Zuckers.

Die Lebensmittelindustrie liebt Zucker – nicht nur, weil er süß schmeckt. Zucker macht Lebensmittel länger haltbar, beeinflusst Konsistenz und sorgt dafür, dass wir schneller wieder zugreifen. Der Trick: Er tarnt sich. Hinter Namen wie Glukosesirup, Dextrose, Fructose, Maltodextrin oder Gerstenmalzextrakt.

Augen auf beim Etikettenlesen! Je weiter oben „Zucker“ (oder einer seiner Decknamen) in der Zutatenliste steht, desto mehr steckt drin.

Natürliche Alternativen

Du willst den weißen Kristallzucker meiden? Gute Idee. Aber Achtung: Auch natürliche Alternativen wie Honig, Ahornsirup oder Agavendicksaft sind – nun ja – Zucker. Nur mit ein paar Vitaminen und Mineralien drumherum.

Dann gibt’s noch kalorienfreie Süßstoffe wie Stevia oder Erythrit. Die süßen ohne Kalorien und gelten als zahnschonend. Klingt erstmal gut – doch auch hier gilt: Maß halten. Denn wer sich permanent „süß austrickst“, bleibt möglicherweise im Zucker-Modus hängen.

Die Wahrheit

Es gibt keinen magischen Zuckerersatz, der dich grenzenlos süßen lässt, ohne Folgen.

Der Schlüssel liegt, wie so oft, im bewussten Konsum. In der Balance. Im schrittweisen Umgewöhnen des Gaumens. Und im Mut zur ehrlichen Frage: Muss das eigentlich süß sein?

Fazit

Raffinierter Zucker ist kein „Gift“ – aber in großen Mengen kann er zum Problem werden. Nicht nur für die Taille, sondern auch für Zähne, Gehirn, Organe und Stimmung. Bewusster Konsum und ein kritischer Blick auf Zutatenlisten sind deshalb mehr als nur Trends – sie sind ein kleiner Akt der Selbstfürsorge.

Zurück

4.8/5 (16 Bewertungen)
| Zum Bewerten bitte einloggen