Borg Skala: subjektives Belastungsempfinden - mit Tabelle

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Die Borg Skala ist ein Bewertungsinstrument, welches das subjektive Belastungsempfinden bei körperlicher Anstrengung quantifiziert. Diese Skala kann als praktisches Werkzeug zur Regulierung von Trainingseinheiten eingesetzt werden. Entwickelt wurde sie von Gunnar Borg, einem renommierten schwedischen Physiologen.

Das Prinzip hinter der Borg Skala

Die Borg Skala geht davon aus, dass eine direkte Korrelation zwischen dem Belastungsempfinden und der Herzfrequenz besteht. Im Rahmen der Skala wird die Herzfrequenz während des Trainings gemessen und mit dem Faktor 0,1 multipliziert. Das Resultat, bezeichnet als RPE (Received Perception of Exertion), repräsentiert das subjektive Belastungsempfinden. Somit lautet die Formel für die Borg Skala: RPE = Herzfrequenz x 0,1.

Struktur der Borg Skala

Die Borg Skala reicht von 6 bis 20. Diese Einteilung basiert auf der Ruheherzfrequenz von gesunden Individuen (ungefähr 60 Schläge pro Minute) bis hin zur maximalen Herzfrequenz (circa 200 Schläge pro Minute). Diese Skala von 6 bis 20 ermöglicht eine präzise Abstufung des subjektiven Belastungsempfindens, das von „sehr, sehr leicht“ bis „sehr, sehr schwer“ reicht.

Borg Skala Wert

Belastungsempfinden

6

Keine Anstrengung

7-8

Sehr, sehr leicht

9-10

Sehr leicht

11-12

Leicht

13-14

Etwas anstrengend

15-16

Anstrengend

17-18

Sehr anstrengend

19-20

Sehr, sehr anstrengend / Maximale Anstrengung

Anwendung der Borg Skala in der Trainingssteuerung

Mit Hilfe der Borg Skala lässt sich die Intensität des Trainings individuell an das persönliche Belastungsempfinden anpassen. Ist das Training zu leicht („sehr, sehr leicht“ – „leicht“), angemessen („etwas anstrengend“ – „anstrengend“) oder zu schwer („sehr schwer“ – „sehr, sehr schwer“), kann es entsprechend angepasst werden.

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Belastungsempfinden vs. Belastung: Ein Schlüsselverständnis der Borg Skala

Die Borg Skala misst das subjektive Belastungsempfinden und nicht die objektive Belastung. Die objektive Belastung, wie z.B. eine bestimmte Fahrradstrecke in einer festgelegten Zeit, ist für alle gleich und wird durch Parameter wie Dauer und Intensität einer Trainingseinheit bestimmt. Das Belastungsempfinden hingegen ist individuell und variiert von Person zu Person. Es ist abhängig von Faktoren wie Herzfrequenz, Atmungsrate oder Schmerzniveau und entscheidend für den sportlichen Erfolg. Mit Hilfe der Borg Skala lässt sich das Training für jeden Sportler individuell anpassen.

Anwendungsbereiche und Variationen der Borg Skala

Die Borg Skala wird insbesondere im Ausdauersport verwendet, da hier die Herzfrequenz als geeigneter Indikator für die Arbeitsintensität gilt. Es gibt jedoch auch modifizierte Versionen der Borg Skala, die sich an anderen Referenzwerten wie der Atemfrequenz orientieren und somit für andere Sportbereiche geeignet sind.

Verwendung in der medizinischen Praxis

Die Borg Skala wird nicht nur im Sport, sondern auch in der medizinischen Praxis verwendet, insbesondere in der kardiopulmonalen Rehabilitation. Ärzte können Patienten bitten, ihre empfundene Anstrengung während der Übung zu bewerten, um sicherzustellen, dass sie sich nicht überanstrengen und das Training sicher bleibt.

Vor- und Nachteile der Borg Skala

Vorteile

Die Borg Skala bietet den Vorteil einer schnellen und einfachen Einschätzung des Belastungsempfindens während einer Trainingseinheit. Sie ermöglicht eine flexible Anpassung des Trainings und ist besonders hilfreich, wenn keine anderen Testverfahren verfügbar sind. Die Werte können über längere Zeiträume hinweg oder zwischen verschiedenen Sportlern verglichen werden.

Nachteile

Trotz ihrer breiten Anwendung ist die Borg Skala nicht ohne Kritik. Einige Kritiker merken an, dass die subjektive Natur der Skala zu Ungenauigkeiten führen kann, da sie stark von der individuellen Wahrnehmung und Interpretation abhängt. Einige Menschen können ihre Anstrengungsstufen anders interpretieren als andere, was zu inkonsistenten Ergebnissen führen kann.

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