Berberin: Wirkung, Vorteile und Nebenwirkungen

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Was ist Berberin?

Berberin ist ein natürlich vorkommendes Pflanzenalkaloid mit vielfältigen Eigenschaften und potenziellen gesundheitlichen Wirkungen.

Berberin wird in Form von Nahrungsergänzungsmitteln verkauft und ist bei Gesundheits- und Fitnessbegeisterten aufgrund seiner gesundheitlichen Vorteile beliebt.

Herkunft

Berberin ist eine bioaktive Substanz, die aus bestimmten Pflanzenarten gewonnen wird. Bekannt für seine leuchtend gelbe Farbe, gehört Berberin zur Klasse der Alkaloide und ist hauptsächlich in Pflanzen wie Berberis vulgaris (Berberitze), Hydrastis canadensis (Kanadische Orangenwurzel) und Phellodendron amurense (Amur-Korkbaum) zu finden.

Chemische Eigenschaften und Vorkommen

Berberin gehört zur Gruppe der Isochinolinalkaloide. Es kommt in verschiedenen Pflanzen vor, insbesondere in:

  • Berberitze (Berberis vulgaris)
  • Orangenwurzel (Hydrastis canadensis)
  • Coptis chinensis

Der Stoff findet sich hauptsächlich in Wurzeln, Rhizomen, Stämmen und Rinde dieser Pflanzen.

Geschichte und Entdeckung

Berberin wurde 1830 erstmals von Johann Andreas Buchner aus der Wurzelrinde der Berberitze isoliert. Bereits 1824 hatte Karl Gustav Friedrich Hüttenschmid eine identische Substanz aus der Jamaikanischen Wurmrinde extrahiert und als Jamaicin bezeichnet.

Traditionelle Verwendung

Berberin hat bereits seit Jahrhunderten einen festen Platz in der traditionellen chinesischen und indischen Ayurveda-Medizin und wird zur Behandlung verschiedener gesundheitlicher Probleme verwendet, die von Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu Infektionen reichen.

Moderne Forschung und Vorteile

In jüngerer Zeit hat Berberin zunehmend das Interesse in der Welt der modernen wissenschaftlichen Forschung geweckt. Eine Reihe von Studien deuten darauf hin, dass die Einnahme von Berberin erhebliche gesundheitliche Vorteile bieten kann, insbesondere hinsichtlich Stoffwechselgleichgewicht und kardiovaskulärer Gesundheit.

Pharmakologische Wirkungen

Berberin zeigt in Studien verschiedene bioaktive Eigenschaften:

  • Antibakterielle und antimykotische Wirkung
  • Entzündungshemmende Effekte
  • Positive Beeinflussung des Glukose- und Lipidstoffwechsels
  • Potenzielle antitumorale Wirkungen bei Magen- und Leberkrebs (präklinische Daten)

Anwendungsgebiete

Berberin wird als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt, unter anderem bei:

  • Diabetes mellitus (500-1500 mg/Tag)
  • Hypercholesterinämie (900-1500 mg/Tag)

Berberin ist aber keine zugelassene Standardtherapie für diese Erkrankungen und kann etablierte Behandlungen nicht ersetzen.

Wie funktioniert Berberin?

Berberin wirkt sich auf den Körper auf verschiedene Weise aus und beeinflusst eine Reihe von molekularen Zielen. Dabei aktiviert es mehrere biochemische Prozesse, die auf zellulärer und molekularer Ebene stattfinden. Hier sind ein paar Beispiele, wie Berberin im Körper wirkt:

  1. Aktivierung von AMPK: Einer der Hauptmechanismen, durch den Berberin den Stoffwechsel beeinflusst, ist die Aktivierung eines Enzyms namens Adenosin-Monophosphat-aktivierte Proteinkinase, kurz AMPK. AMPK wird oft als „metabolischer Master-Schalter“ bezeichnet und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Zellstoffwechsels, insbesondere bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels und der Insulinsensitivität. Indem es AMPK aktiviert, kann Berberin dazu beitragen, den Glukosestoffwechsel zu verbessern und die Insulinsensitivität zu erhöhen.
  2. Hemmung von Proinflammatorischen Zytokinen und Oxidation: Berberin hat gezeigt, dass es die Produktion von proinflammatorischen Zytokinen wie TNF-alpha hemmt, die an vielen chronischen Entzündungen und Erkrankungen beteiligt sind. Es hat auch antioxidative Eigenschaften und kann die Produktion reaktiver Sauerstoffspezies, die zellulären Stress und Schäden verursachen, hemmen.
  3. Einfluss auf die Darmflora: Berberin hat auch Einfluss auf die Darmbakterien. Es kann das Wachstum bestimmter nützlicher Bakterien fördern und schädliche Bakterien unterdrücken, was die Gesundheit des Verdauungssystems und die allgemeine Gesundheit beeinflusst.
  4. Regulation der Lipidmetabolismus: Berberin wird auch nachgesagt, dass es den Lipidmetabolismus beeinflusst, indem es die Absorption von Cholesterin im Darm hemmt und die Ausscheidung von Cholesterin fördert. Dies kann helfen, den Cholesterinspiegel im Blut zu senken.

Die Wirkungsweise von Berberin ist vielversprechend. Es sind aber noch weitere Studien notwendig, um diese Mechanismen im menschlichen Körper vollständig zu verstehen.

Was sind die Vorteile von Berberin?

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Berberin eine Vielzahl von potenziellen gesundheitlichen Vorteilen hat, die sowohl die physische als auch die metabolische Gesundheit unterstützen können:

  1. Reguliert den Blutzucker: Einer der bemerkenswertesten Vorteile von Berberin ist seine Fähigkeit, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Es hat in einigen Studien ähnliche Wirkungen gezeigt wie das Diabetes-Medikament Metformin. Es erhöht die Insulinsensitivität und unterstützt den Stoffwechsel von Glukose in den Zellen, was zur Verbesserung von Hyperglykämie und Insulinresistenz beiträgt.
  2. Unterstützt die Herz-Kreislauf-Gesundheit: Berberin kann dazu beitragen, die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems zu fördern. Es hat gezeigt, dass es den Cholesterinspiegel senkt und als Antioxidans wirkt, was dazu beitragen kann, die Beschädigung der Arterien und das Risiko von Herzkrankheiten zu verringern.
  3. Erhöht die Leistungsfähigkeit: Für Fitness-Enthusiasten kann Berberin eine wertvolle Ergänzung sein. Es fördert die Bildung von Mitochondrien, die als "Kraftwerke der Zellen" fungieren. Dies kann dazu beitragen, die körperliche Leistungsfähigkeit und Ausdauer zu erhöhen.
  4. Unterstützt die Gehirngesundheit: Es gibt auch Hinweise darauf, dass Berberin neuroprotektive Eigenschaften hat. Es könnte dazu beitragen, Entzündungen und oxidativen Stress im Gehirn zu verringern, was möglicherweise das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson verringert.
  5. Wirkt entzündungshemmend und antioxidativ: Berberin hat starke entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften gezeigt. Es kann dazu beitragen, die Entzündungsreaktion des Körpers zu verringern und die schädlichen Auswirkungen freier Radikale zu bekämpfen. Dies könnte die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden verbessern.

Nachteile und Nebenwirkungen Berberin

Die Einnahme von Berberin kann - wie jede Substanz - auch Nachteile und Nebenwirkungen mit sich bringen:

  1. Verdauungsbeschwerden: Einige Menschen, die Berberin einnehmen, berichten von Magen-Darm-Problemen wie Übelkeit, Durchfall und Bauchschmerzen. Vorübergehende Verdauungsstörungen sind eine der häufigsten Nebenwirkungen von Berberin.
  2. Wechselwirkungen mit Medikamenten: Berberin kann sich negativ auf bestimmte Arten von Medikamenten auswirken, einschließlich solcher zur Regulierung von Blutzucker oder Blutdruck. Wenn bereits Medikamente eingenommen werden, ist es unerlässlich, sich vor der Einnahme von Berberin mit einem Arzt oder Apotheker zu besprechen.
  3. Nicht für Schwangere geeignet: Berberin ist für Schwangere nicht sicher. Es gibt Hinweise darauf, dass Berberin die Plazenta durchdringen kann, was potenziell schädlich für das sich entwickelnde Ungeborene sein könnte.
  4. Nicht längerfristig untersucht: Es gibt zwar viele Studien, die die Vorteile von Berberin zeigen, davon sind viele allerdings kurzfristig angelegt und beziehen sich oft auf Tiere anstatt auf  den Menschen. Die langfristigen Auswirkungen von Berberin auf die menschliche Gesundheit sind noch nicht gut erforscht.

Aufgrund der unvollständigen Datenlagen, sollte der Gebrauch von Berberin immer mit Vorsicht erfolgen. Wenn du unsicher bist, lass dich am besten von einem Arzt dazu beraten.

Dosierung von Berberin

Die richtige Dosierung von Berberin hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des gesundheitlichen Hintergrunds und der spezifischen Gründe für die Einnahme. Dennoch gibt es allgemeine Empfehlungen: In klinischen Studien wird häufig eine Dosierung zwischen 900 und 1500 mg pro Tag verwendet, in der Regel aufgeteilt in drei Dosen. Berberin sollte mit einer Mahlzeit eingenommen werden, um die Absorption zu maximieren.

Vor Beginn einer Nahrungsergänzung mit Berberin sollte unbedingt der Gesundheitszustand berücksichtigt werden, um mögliche Risiken zu minimieren. Es ist also sinnvoll mit einem Arzt oder einem Apotheker darüber zu sprechen. Sie können eine geeignete Dosierung empfehlen, die auf den individuellen gesundheitlichen Bedingungen, möglichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und dem spezifischen Gesundheitsziel basiert. Um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden, sollte die Dosierungsanweisung des jeweiligen Berberin-Präparats genau befolgt werden.

Fazit

Berberin ist eine natürliche Substanz, die eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen bietet. Ihre Fähigkeit, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und die Herz-Kreislauf-Gesundheit zu unterstützen, hat sie zu einer beliebten Ergänzung gemacht, besonders unter Gesundheits- und Fitnessbegeisterten. Darüber hinaus lassen vorläufige Studien vermuten, dass Berberin potenziell auch die körperliche Leistungsfähigkeit und die mentale Gesundheit verbessern könnte. Berberin wirkt in mehreren Mechanismen im Körper, einschließlich der Aktivierung von AMPK, einer Art Dreh- und Angelpunkt für den Stoffwechsel, und der Hemmung von entzündlichen und oxidativen Prozessen. Es scheint auch einen positiven Einfluss auf die Darmflora zu haben.

Beberin kann allerdings auch Nebenwirkungen haben. Dazu gehören Verdauungsbeschwerden, mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten und unsichere Auswirkungen auf Schwangere. Darüber hinaus ist die langfristige Verwendung von Berberin bei Menschen noch nicht umfassend untersucht worden. Was die Dosierung betrifft, so scheinen 900 bis 1500 mg pro Tag in aufgeteilten Dosen in klinischen Studien üblich zu sein, aber eine individuelle Beratung durch einen Arzt oder Apotheker ist diesbezüglich  sinnvoll.

Berberin - FAQ

Die Sicherheit der Einnahme von Berberin hängt stark von der individuellen Gesundheit und der Einhaltung der empfohlenen Dosierung ab. Während Berberin für viele Menschen sicher ist, kann es bei anderen trotzdem Nebenwirkungen haben, insbesondere bei hoher Dosierung. Schwangere und Personen, die Medikamente einnehmen, sollten Berberin vermeiden, es sei denn, die Einnahme wurde mit einem Arzt besprochen.

Die Wirkgeschwindigkeit von Berberin kann variieren. Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass signifikante Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel und den Cholesterinspiegel nach etwa zwei Wochen der regelmäßigen Einnahme sichtbar werden können. Die vollständige Wirkung der Einnahme kann jedoch einige Monate dauern.

Berberin wird in der Regel oral als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen. Es ist sinnvoll, es mit einer Mahlzeit einzunehmen, um die Absorption zu verbessern. Eine typische Dosis könnte zwischen 900 und 1500 mg pro Tag liegen, aufgeteilt in zwei oder drei Dosen.

Bislang gibt es keine spezifischen Lebensmittel oder Getränke, die bekanntermaßen die Wirksamkeit von Berberin beeinträchtigen.

Nein, Berberin und Kurkuma sind nicht dasselbe. Obwohl beide Pflanzenstoffe enthalten, die für ihre gesundheitlichen Vorteile bekannt sind, stammen sie aus verschiedenen Pflanzen und haben unterschiedliche chemische Strukturen und Wirkungsweisen im Körper. Berberin wird aus verschiedenen Pflanzen wie Berberitze gewonnen, während Kurkuma aus der Kurkumapflanze stammt. Beide können jedoch Teil eines gesunden Lebensstils sein.

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