Um das Gehalt eines Ernährungsberaters ermitteln zu können, muss man zwischen einem festangestellten und einem selbständigen Ernährungsberater unterscheiden. Durchschnittlich kannst du aber mit 2.275 € rechnen. Dennoch lässt sich das Gehalt nicht so einfach pauschalisieren. Ebenso zu berücksichtigen sind die regionalen Unterschiede und die Unterschiede in der Firmengröße.
Das Gefälle beim Einstiegsgehalt und beim Verdienst eines Ernährungsberater ist zwischen Ost und West relativ groß (Durchschnittsgehalt: 2.496 € West, 1.735 € Ost). So kommt es also auch auf das jeweilige Bundesland an, in welchem du deine Beratungen anbietest. Große Unterschiede bringt auch die eigene Qualifikation des Ernährungsberaters mit sich: Ein studierter Ernährungswissenschaftler kann unter Umständen ein höheres Gehalt erwarten als eine Person, die vorher nicht studiert hat. Dein Einkommen kann sich also erhöhen, wenn du dich bereits vor deiner Ausbildung in Bereichen der Ernährungswissenschaften spezialisieren kannst. Gerade im Angestelltenverhältnis spielen auch die Größe und Branche deines Arbeitgebers eine zentrale Rolle. Finanziell macht es einen großen Unterschied, ob du in der Nahrungsmittelindustrie, in einem Reha-Zentrum oder in einem Fitnessstudio angestellt bist.
Viele Ernährungsberater wollen selbständig arbeiten. Nun versuchen wir den ungefähren Stundensatz eines selbständigen Ernährungsberaters zu ermitteln, mithilfe einer kleinen Beispielrechnung:
4.214 € geteilt durch 12 Arbeitstage pro Monat ergibt einen Tagessatz von 351,17 €. Dieser soll nun noch die 15 % Gewinn enthalten. Diese 15 % an Gewinn müssen wir von den Einnahmen bzw. vom Umsatz berechnen, nicht von den Kosten. Der Tagessatz muss nun also durch 0,85 dividiert werden, damit die Rechnung stimmt und der Gewinn enthalten ist:
4.214 : 12 Arbeitstage : 0,85 = 413,14 € Tagessatz
4.214 : 12 Arbeitstage : 8 Stunden : 0,85 = 51,64 € Stundensatz
Unsere hier durchgeführte Berechnung beruht auf der Annahme, dass ein Ernährungsberater 2.275 € verdient. Geht man jedoch vom durchschnittlichen Bruttogehalt im Dienstleistungsbereich Gesundheits- und Sozialwesen aus, so müssten laut Bundesamt 3.794 Euro für eine Vollzeitbeschäftigung angesetzt werden. Der Stundensatz würde sich somit nur durch diese kleine Änderung auf insgesamt 73 € erhöhen. Würde man nun zusätzlich anstatt der hier angenommenen monatlichen Fixkosten von 1.500 € einen höheren Wert von 2.000 € annehmen, so käme man schnell auf einen Stundensatz von insgesamt 80 €.
Anhand dieser Beispielrechnung zum Stundensatz siehst du, dass die Frage nur individuell zu beantworten ist. Du solltest auf alle Fälle eigene Rechnung aufstellen mit deinen persönlichen Angaben, bevor du als selbständiger Ernährungsberater direkt durchstartest. Wenn du am Ende des Monats deine Rechnungen trotz vieler Kunden und somit auch großer Arbeitslast nicht bezahlen kannst, wird deine Motivation schnell sinken. Dementsprechend könnte auch dein Unternehmen scheitern. Wenn du aber gute Arbeit lieferst, weil du motiviert und engagiert bist, werden es deine Kunden dir danken und dein Geschäft wird gut laufen. Verkaufe dich nicht unter Wert!
Als angestellter Ernährungsberater solltest du eine ähnliche Rechnung aufstellen und nach einer Stelle suchen, die deine Kosten deckt. Auch als Angestellter, der Vollzeit arbeitet, solltest du immer wissen, was deine Einnahmen und Ausgaben sind.